Vor der Ausbildung

Für einen perfekten Start in die Ausbildung sind einige Vorbereitungen nötig, die du vielleicht noch nicht überblickst. Wenn du dich rechtzeitig darum kümmerst, kannst du nicht nur bei deinem Ausbildungsbetrieb glänzen, sondern auch viel Ärger vermeiden. Mach dir am besten einen Plan, wann du was tun willst, und hake die Sachen nacheinander ab. So bist du auf der sicheren Seite!


Vor Ausbildungsbeginn erledigen

Bevor deine Ausbildung losgehen kann, muss dein Ausbildungsvertrag unterschrieben sein. Lass dir den Vertrag unbedingt rechtzeitig vor Beginn deiner Ausbildung geben, damit du und deine Eltern genug Zeit haben, ihn durchzulesen. Wenn du noch keine 18 Jahre alt bist, müssen deine Eltern bzw. Erziehungsberechtigten den Vertrag unterschreiben. Bist du bereits 18, darfst du selbst unterschreiben. Dein Ausbildungsvertrag regelt unter anderem

  • Beginn und Dauer deiner Ausbildung
  • Ziel der Berufsausbildung und Ausbildungsplan (meist im Anhang des Vertrags)
  • Ausbildungsmaßnahmen außerhalb des Betriebs
  • Arbeitszeit, Probezeit und Urlaub
  • Zahlung und Höhe der Ausbildungsvergütung je Lehrjahr
  • Voraussetzungen, unter denen der Vertrag gekündigt werden kann (z. B. wenn du deinen Ausbildungsplatz wechseln willst)
  • Hinweis auf Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen, die in deinem Vertrag Anwendung finden

Wichtig: Bewahre deine Ausfertigung bzw. die Kopie deines Ausbildungsvertrags gut auf, so dass du sie jederzeit schnell wiederfindest!

Normalerweise kümmert sich dein Ausbildungsbetrieb um deine Anmeldung zur Berufsschule. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Kläre also besser rechtzeitig vor Beginn deiner Ausbildung ab, ob dein Ausbildungsbetrieb dich anmeldet oder ob du dich selbst kümmern musst. Zur Anmeldung muss in jedem Fall dein Ausbildungsvertrag unterschrieben sein. Zum Anmelden brauchst du eine Kopie des Ausbildungsvertrags, dein letztes Zeugnis in Kopie und ggf. Passbilder. Bei vielen Schulen kannst du dich auch online anmelden.

Als Azubi bist du nicht mehr über die Familienversicherung deiner Eltern versichert, sondern du musst dich selbst versichern. Das kannst du bei der gleichen Versicherung tun oder dir eine neue Versicherung suchen. Hier lohnt es sich, Beiträge und Leistungen zu vergleichen, denn die sind von Versicherung zu Versicherung verschieden.

Teile deiner neuen Versicherung mit, wann und wo du deine Ausbildung beginnst. Deine Versicherung sendet die Bescheinigung dann an deinen Ausbildungsbetrieb.

Falls du noch keine Sozialversicherungsnummer hast, kannst du sie bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen. Die Nummer steht auf dem Sozialversicherungsausweis, den du von der Rentenversicherung erhältst. Den Ausweis bzw. die Nummer braucht dein Ausbildungsbetrieb, damit die Sozialabgaben, die von deinem Gehalt abgehen, korrekt erfasst werden können. Bewahre den Ausweis gut auf, du brauchst ihn für dein ganzes Berufsleben!

Wenn du noch keine 18 Jahre alt bist, musst du deinem Ausbildungsbetrieb ein Gesundheitszeugnis vorlegen, das nachweist, dass du gesund bist und die Ausbildung antreten kannst. Außerdem gibt es einige Ausbildungsberufe (z. B. Koch), für die ein Gesundheitszeugnis Pflicht ist. Wenn du dir nicht sicher bist, frage einfach bei deinem Ausbildungsbetrieb nach. Das Zeugnis erhältst du von deinem Hausarzt. Vereinbare also rechtzeitig vor Ausbildungsbeginn einen Untersuchungstermin und sage bei der Anmeldung, worum es geht.

Einige Ausbildungsbetriebe verlangen ein polizeiliches Führungszeugnis von ihren Azubis. Das ist eine bundesbehördliche Bescheinigung über bisher registrierte Vorstrafen. Du erhältst sie bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung.

Die 11-stellige Nummer wird jedem deutschen Bürger bei Geburt zugeteilt. Die Nummer steht auf deiner Lohnsteuerbescheinigung, falls du schon mal lohnsteuerpflichtig gearbeitet hast. Oder du hast sie bereits von deinem Finanzamt erhalten. Falls sie nicht auffindbar ist, kannst du sie dir vom Bundeszentralamt für Steuern zusenden lassen. Auf deren Homepage gibt es dafür sogar ein Online-Formular.

Damit dir dein Ausbildungsbetrieb deine Ausbildungsvergütung überweisen kann, benötigst du ein Giro-Konto bei einer Bank. Bei manchen Banken gibt es kostenlose Giro-Konten für Azubis. Das heißt, hier werden keine Kontoführungsgebühren fällig. Vergleichen lohnt sich also! Denk daran, deinem Ausbildungsbetrieb deine Bankverbindung rechtzeitig zu nennen, sonst gibt’s kein Geld …

Weißt du schon, wie du jeden Tag zu deinem Ausbildungsbetrieb kommst? Falls du dazu öffentliche Verkehrsmittel nutzt, mach dich rechtzeitig schlau, welche Vergünstigungen du als Azubi in Anspruch nehmen kannst und welche Bescheinigungen du ggf. vorlegen musst. Erkundige dich bei den Verkehrsbetrieben, die dich zum Ausbildungsbetrieb bringen, welche Angebote es für Azubis gibt. Denke daran, dass du nicht nur zum Betrieb, sondern auch zur Berufsschule kommen musst.


ADHS-Ausbildungskompass

Dein Start in die Berufswelt