Das wichtigste zuerst: Wenn du an einer deutschen Hochschule studieren möchtest, brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung, das heißt das Abitur oder die Fachhochschulreife. Das gilt sowohl für das Studium an einer Universität bzw. Hochschule als auch für ein Duales Studium an einer (Fach-)Hochschule oder Berufsakademie.
Wenn du weißt, was du studieren willst, musst du dich für einen Studienplatz bewerben. Bei einigen Fächern geht das einfach mit deinem Abitur, bei anderen musst du einen bestimmten Notenschnitt haben (Numerus Clausus) und für einige Plätze musst du dich bei der Stiftung für Hochschulzulassung und/oder direkt bei der jeweiligen Universität bewerben. Hast du schließlich einen Studienplatz ergattert, kann es losgehen!
Beim Studium verbringst du deine Zeit tagsüber in Lehrveranstaltungen an einer Hochschule. Gelernt bzw. studiert wird dann in der „Freizeit“, z. B. für Klausuren und Studienarbeiten. Die Semesterferien nutzen viele Studierende für Praktika, auch im Ausland. Manche Studiengänge schreiben auch Praktika vor.
Ein Studiengang ist das Fach, das du studierst, verbunden mit einem bestimmten Abschluss. Die häufigsten Studienabschlüsse sind der Bachelor und der Master, der im Anschluss an den Bachelor erworben werden kann. Staatsexamen, Diplom und Magister sind weitere mögliche Abschlüsse. Welche Prüfungen und Arbeiten für den Abschluss erforderlich sind, ist dabei von deinem Studiengang abhängig.
Ein Studium kann je nach Abschluss und Fachrichtung zwischen 6 und 12 Semestern dauern, was in etwa 3 bis 6 Jahren entspricht. Das kürzeste Studium ist ein Bachelor-Studiengang mit 6 bis 8 Semestern, das längste Studium das Staatsexamen Medizin mit 10 bis 12 Semestern.
Die meisten Studiengänge sind Präsenzstudiengänge, d. h. dass du in Vollzeit studierst. Einige Studiengänge zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass sie besondere Formen des Studierens ermöglichen, so z. B. das Teilzeitstudium, das Fernstudium, das berufsbegleitende Studium, Duale Studium oder international ausgerichtete Studiengänge. Insgesamt gibt es in Deutschland über 17.725 verschiedene Studiengänge!
Staatliche Hochschulen erheben bis auf einige Ausnahmen (z. B. Langzeitstudium oder Zweitstudium) keine allgemeinen Studiengebühren, es können jedoch Verwaltungskosten anfallen. Bei privaten Hochschulen sind Studiengebühren jedoch die Regel. Wer finanzielle Unterstützung für seinen Lebensunterhalt benötigt, kann unter bestimmten Voraussetzungen Bafög beantragen. Dazu kannst du dich auf der Internetseite Das neue Bafög schlau machen.
In vielen Studiengängen ermöglichen es die Hochschulen, auch qualifizierten Berufstätigen ohne Abitur zu studieren. Also Berufstätigen nach abgeschlossener Berufsausbildung und Berufstätigkeit, die über sehr gute Qualifikationen verfügen. Die beliebtesten Studiengänge bei beruflich qualifizierten Studienanfängern ohne Abitur sind beispielsweise Recht-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Allerdings muss der angestrebte Studiengang fachlich zum Ausbildungsberuf passen. Die genauen Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium ohne Abitur sind von Bundesland zu Bundesland verschieden und für viele Studiengänge gelten Zulassungsbeschränkungen. Am besten, du lässt dich direkt bei deiner Wunschhochschule beraten. Umfassende Informationen rund um das Studieren ohne Abitur findest du auch auf der Internetseite Hochschulkompass unter dem Stichwort Studieren ohne Abitur.
Ein Studium ist auf jeden Fall für alle Studierenden eine große Herausforderung. Doch wenn du ADHS hast, kann es sein, dass du zusätzlich mit besonderen Belastungen konfrontiert bist. Zum Beispiel, wenn es dir schwer fällt deinen Alltag als Student zu strukturieren, wenn dir die richtigen Lernstrategien fehlen oder du Probleme hast dich in Prüfungssituationen zu konzentrieren. Ist deine ADHS und/oder andere Teilleistungsstörungen diagnostiziert, hast du in der Regel – wie andere Menschen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung – Anspruch auf einen Nachteilsausgleich. Dabei handelt es sich nicht um Vergünstigungen, sondern um bedarfsgerechte Maßnahmen, die deinen Nachteil durch ADHS ausgleichen, z.B. durch Extra-Pausen während einer Prüfung. Die wichtigsten Ansprechpartner für dich sind hier zunächst die Beauftragten, Berater und Beraterinnen für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten in den Hochschulen und Studentenwerken. Auf der Homepage des Deutschen Studentenwerks kannst du Kontakte für die Beratung vor Ort recherchieren sowie mehr zum Thema Nachteilsausgleich erfahren. Übrigens: Interessante Erfahrungsberichte von Studierenden mit ADHS haben wir im Studentenmagazin UNICUM für dich entdeckt: Studieren mit ADHS?
Das Duale Studium im Überblick
Diese besondere Form des Studierens ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Denn das Duale Studium verbindet das Hochschulstudium mit einer Berufsausbildung oder mit Berufspraxis in einem Unternehmen. Anders als beim klassischen Studium ist ein Duales Studium dadurch gekennzeichnet, dass die beruflichen Elemente ein wichtiger Bestandteil des Studiengangs sind.
Wer sich für ein Duales Studium an einer Hochschule entscheidet, muss immer auch einen Vertrag mit einem Unternehmen bzw. Betrieb abschließen. Ein Duales Studium kombiniert Studium und Berufspraxis, d. h. hier lernst du sowohl an der Hochschule als auch im Unternehmen. Aufgrund ihrer vielseitigen Ausbildung in Theorie und Praxis sind Absolventen des Dualen Studiums gefragte Berufseinsteiger!
Mehr über Studium und Duales Studium erfahren?
Mit über 17.725 Studiengängen an 443 Hochschulen, zahlreichen Abschlussmöglichkeiten und Studienmodellen ist die deutsche Hochschullandschaft äußerst vielfältig. Eine genauere Darstellung würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Deshalb haben wir unter Nützliche Links einige Linktipps für dich zusammengestellt, unter denen du mehr Informationen rund um das Thema Studium findest.