Die duale Ausbildung

Die duale Ausbildung, auch betriebliche Ausbildung genannt, ist eine der bekanntesten und beliebtesten Ausbildungsarten. Die Ausbildung heißt deswegen „dual“, weil sie abwechselnd im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Im Betrieb erlernst du als Azubi praktische Fähigkeiten und Kenntnisse, in der Berufsschule das passende theoretische Wissen. Es gibt etwa 330 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe, aus denen du je nach Schulabschluss wählen kannst. Wie du an Informationen zu den einzelnen Berufen kommst, erfährst du u. a. unter dem Menüpunkt Berufe entdecken unter Nützliche Links.
Tipp: Einen Überblick über Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt bietet der Ausbildungsmarktradar der Agentur für Arbeit. Auf der interaktiven Deutschlandkarte können sich Nutzer für ihren Wunsch-Ausbildungsberuf die Anzahl der verfügbaren Ausbildungsplätze und die Anzahl der Bewerber, aufgeteilt nach Bundesland, anzeigen lassen.

Beliebte duale Ausbildungen

  • IT-Bereich: Fachinformatiker/in
  • Technik: Kraftfahrzeugmechatroniker/in; Mechatroniker/in; Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroniker/in, Industriemechaniker/in
  • Dienstleistung, Handel/Gastronomie: Hotelfachmann/frau, Verkäufer/in, Koch/ Köchin
  • Handwerk: Friseur/in, Tischler/in
  • Gesundheit: Medizinische/r Fachangestellte/r, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r
  • Logistik: Fachkraft für Lagerlogistik
  • Kaufmännische Ausbildungen: Kaufmann/frau im Einzelhandel/im Groß- und Außenhandel/für Büromanagement, Industriekaufmann/frau, Bankkaufmann/frau

 


Wichtige Informationen zur dualen Ausbildung auf einen Blick

Eine duale Ausbildung kannst du in vielen unterschiedlichen Bereichen machen, z. B. im Handwerk, in Industrie und Handel, im Dienstleistungsbereich, in der Schifffahrt, in der Landwirtschaft, bei Freiberuflern (z. B. Arztpraxen, Apotheken, Anwaltskanzleien oder Steuerbüros), im Öffentlichen Dienst oder bei der Bundeswehr, die zum öffentlichen Dienst gehört. Je nachdem können auch die Ausbildungsbetriebe völlig unterschiedlich sein und vom kleinen Handwerksbetrieb oder großen Unternehmen bis hin zur Behörde reichen.

Eine duale Ausbildung dauert je nach Beruf zwischen zwei und dreieinhalb Jahren. Der Berufsschulunterricht findet entweder an ein bis zwei Tagen die Woche oder als mehrwöchiger Blockunterricht statt. Es gibt auch einige Ausbildungsgänge mit ein- und zweijähriger Ausbildungsdauer, wie z. B. Altenpflegehelfer/in (1 Jahr) oder Fachkraft für Metalltechnik (2 Jahre). Allerdings verdienst du mit einer kürzeren Ausbildung später auch weniger Geld. Gut zu wissen: Falls du selbst schon Mutter oder Vater bist, ist vielleicht eine Teilzeitausbildung das Richtige für dich. Dabei kann die tägliche oder wöchentliche betriebliche Ausbildungszeit gekürzt werden. Der Berufsschulunterricht kann dabei nicht gekürzt werden.

Darüber, welchen Abschluss du für welchen Ausbildungsberuf brauchst, entscheiden die Ausbildungsbetriebe. Generell gilt, dass dir mit einem guten Mittleren Bildungsabschluss, die meisten Ausbildungsberufe offen stehen. Allerdings wird z. B. für kaufmännische Berufe im Finanz- und IT-Bereich oft das (Fach-)Abitur vorausgesetzt. Aber auch mit einem Haupt-, Werkreal- oder Mittelschulabschluss hast du Möglichkeiten. Denn in vielen Branchen wie z. B. dem Handwerk, der Lebensmittelbranche oder im Bereich Gesundheit und Soziales zählt mehr als der Schulabschluss. Unter Planet Berufe findest unter dem Menüpunkt Berufe von A-Z Steckbriefe mit den genauen Anforderungen für jeden Ausbildungsberuf.

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ – das gilt auch für begehrte Ausbildungsplätze. Denn bevor du eine Ausbildung antreten kannst, musst du dich bei den Ausbildungsbetrieben rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz bewerben: Mindestens ein Jahr vor Beginn des Ausbildungsjahres. Achtung: In vielen Ausbildungsberufen startet die Ausbildung am 1.8. oder 1.9. eines Jahres. Am besten fragst du bei deinem Wunschbetrieb nach oder bei der zuständigen Kammer, z. B. der Industrie- und Handels- oder der Handwerkskammer.

Wenn du noch keine 18 Jahre alt bist, müssen deine Eltern bzw. deine Erziehungsberechtigten den Ausbildungsvertrag mit unterschreiben. Achtet auf jeden Fall darauf, dass darin alle wichtigen Eckpunkte der Ausbildung wie Beginn, Dauer, Probezeit, Urlaubsanspruch sowie die Ausbildungsvergütung enthalten sind. Bei Fragen könnt ihr euch auch an die zuständige Kammer wenden.

Als Azubi steht dir eine vertraglich vereinbarte Ausbildungsvergütung zu. Diese variiert jedoch von Ausbildungsberuf zu Ausbildungsberuf sowie von Tarifgebiet zu Tarifgebiet. Die Vergütung kann sich dabei von ca. 250 EUR bis zu über 1000 EUR im Monat bewegen und ist nach Ausbildungsjahren gestaffelt. Wieviel du bei deiner Wunschausbildung in etwa erwarten kannst, erfährst du hier.

Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du von der Agentur für Arbeit Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) bekommen. Dazu musst du eine betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung in einem anerkanntem Ausbildungsberuf machen und darfst nicht mehr bei deinen Eltern wohnen – zum Beispiel, weil der Ausbildungsort zu weit von deinem Zuhause entfernt ist. Oder du bist über 18 Jahre alt oder verheiratet, lebst in einer Lebenspartnerschaft oder zusammen mit mindestens einem Kind. Ob und in welcher Höhe dir Berufsausbildungsbeihilfe zusteht, erfährst du in deiner zuständigen Agentur für Arbeit. Eine erste Einschätzung erhältst du über den Online-Rechner der Agentur für Arbeit. Den Link findest du unter Nützliche Links.

Um deine Ausbildung erfolgreich abzuschließen, musst du die Zwischenprüfung ablegen und die Abschlussprüfung bestehen sowie ein Berichtsheft mit Ausbildungsnachweisen führen. Beide Prüfungen sind in den meisten Bundesländern zentral organisiert und werden mit einheitlichen Prüfungsinhalten von der zuständigen Stelle (Kammern) abgenommen.

Bei der dualen Ausbildung hast du gute Chancen, nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden. So entfällt für dich die Jobsuche nach der Ausbildung. Zusätzlich weiterentwickeln kannst du dich später z. B. mit einer Weiterbildung zum Meister, wenn du einen Handwerksberuf erlernt hast. Aber auch für andere Ausbildungsberufe gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten. Schau dir dazu unsere Linktipps unter Nützliche Links an.


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